Road to Guantanamo

Dieses Doku-Drama erzählt die wahre Geschichte vier junger Pakistani aus der englischen Stadt Tipton. Einer von ihnen reist im September 2001 nach Pakistan, um die von seine Braut kennenzulernen. Wenig später lädt er drei Freunde ein, ihm zur Hochzeit nachzureisen. Sie treffen sich in Karatschi; da mit ihren bescheidenen finanziellen Mitteln den Menschen vor Ort helfen wollen, reisen sie von dort nach Afghanistan.

Schon wieder auf der Rückreise nach Pakistan befindlich, werden sie in die Kriegshandlungen verwickelt. Nachdem sie die Belagerung von Kundus überlebt haben, bei der allerdings einer der Freunde für immer verschwindet, werden sie gefangen genommen und wenig später den US-amerikanischen Truppen übergeben, von denen sie unter dem Verdacht der Zugehörigkeit zu al-Quaida wochenlang gefangengehalten und verhört werden. Schließlich verbringt man sie in das Lager Guantanamo Bay auf Kuba. Dort werden sie nicht nur monatelang unter menschenunwürdigen Bedingungen ohne Anklage und rechtlichen Beistand gefangengehalten, sondern sie werden auch einer Reihe nicht enden wollender Verhöre und unmenschlichen Quälereien ausgesetzt. Erst im März 2004, nach über zwei Jahren Gefangenschaft, wurden sie freigelassen und nach England ausgeflogen. Es wurde gegen sie nie eine Anklage erhoben.

Michael Winterbottom dokumentiert die Geschichte der »Drei aus Tipton« minutiös mit einer Mischung aus Interviews und Spielfilmszenen. Der Film enthält sich bewusst jeder politischen oder moralischen Wertung, sondern lässt die Geschichte ganz für sich selbst sprechen. Er gewann auf der Berlinale 2006 einen Silbernen Bären.

»The Road to Guantanamo«. UK, 2006. 1 DVD, Falcom. Sprachen: Deutsch, Englisch. Länge: ca. 92 Minuten. Extras: Interviews. FSK: ab 12 Jahren. Preis: ca. € 10,–.

Ein Gedanke zu „Road to Guantanamo

  1. Gerade weil der Film sachlich dokumentiert, geht er unter die Haut und hat eine extreme starke Wirkung. Guantanamo auf Kuba gehört abgeschafft, das ist Terror der unmenschlichsten Art. Wer einmal in den Verdacht gerät, ein Terrorist zu sein und dort landet, könnte an den Folterfolgen einfach sterben. Was für ein Gedanke…

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