Aus dem Leben eines Taugenichts

Am 26. November jährt sich der Todestag von Joseph von Eichendorff zum 150. Mal. Als Eichendorff starb, hatte er seine Epoche so sehr überlebt, dass er es bereits mehrfach in Nachschlagewerken für tot erklärt worden war. Im Jahr 1851 übersandte Otto von Bismarck seiner Frau eine Ausgabe der Gedichte Eichendorffs und fragte im beiliegenden Brief erstaunt: »Weißt Du, daß der Mann noch lebt?«

Mit Eichendorff starb der letzte Vertreter der Romantik, und in den folgenden Jahren war es sein »Aus dem Leben eines Taugenichts«, der für viele zu einem der Musterstücke dieser Literaturepoche wurde. Seit dem Erscheinen der ersten Buchausgabe im Jahr 1826 blieb seine Beliebtheit bei den Lesern ungebrochen, und es folgten ungezählte, auch illustrierte Ausgaben. Erzählt wird in leichtem, immer ironischen Ton die Geschichte eines namenlosen Taugenichts, der mit schlafwandlerischer Sicherheit in die Welt hinein zieht, sorglos seine Geige spielt, sich verliebt, Gärtner und Steuereinnehmer wird, nach Italien reist, wo ihm die Rosinen von selbst in den Mund wachsen, und zum guten Schluss nach vielen Wirrungen auch seine geliebte schöne Frau und ein kleines Häuschen bekommt.

Anlässlich des Eichendorff-Jahres hat der Reclam Verlag eine großformatige, illustrierte Neuausgabe mit Bildern von Hans Traxler herausgegeben. Traxlers weiche und humorvolle Bilder spiegeln den Geist der Erzählung auf ganz wundervolle Weise wider; die Ausstattung des Bandes mit bedrucktem Leineneinband, hochwertigem Papier und Fadenheftung macht das Buch auch zu einem idealen Geschenk für sich und andere.

Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts. Mit 20 Bildern von Hans Traxler. Stuttgart: Reclam, 2007. ISBN: 978-3-15-010626-6. Preis: € 16,90.