Der Ghostwriter

Adam Lang (Pierce Brosnan), ehemaliger englischer Premierminister, arbeitet an seinen Memoiren, als unerwartet sein Ghostwriter bei einem Unfall ums Leben kommt: Er fällt volltrunken von einer Fähre ins Meer und ertrinkt. Vom Verlag aus wird deshalb nach einem Nachfolger gesucht, der in nur einem Monat den ersten Entwurf des Buches druckreif machen soll. Gerade als der neue Ghostwriter (Ewan McGregor) auf der Insel ankommt, auf der Lang zusammen mit seiner Frau und einem kleinen Mitarbeiterstab im Haus seines Verlegers wohnt, spitzt sich die Lage des Ex-Politikers dramatisch zu: Wegen einer seiner Entscheidungen als Regierungschef soll Lang vor dem internationalen Gerichtshof als Kriegsverbrecher angeklagt werden.

Während der Ghostwriter, dessen Namen der Zuschauer bis zum Ende des Films übrigens nicht erfährt, an dem Manuskript arbeitet, recherchiert er nebenbei dem Schicksal seines Vorgängers nach. Er findet in dessen Zimmer, das er nun selbst bewohnt, einen versteckten Briefumschlag, der Bilder aus der Studienzeit Langs enthält und die Telefonnummer eines der politischen Gegners Langs, der hinter der drohenden Anklage steckt. Als der Ghostwriter dann auch noch mehr zufällig der letzten Route seines Vorgängers in dessen Auto folgt, stößt er auf eine mögliche Verbindung Langs mit der CIA …

Regie-Altmeister Roman Polanski hat den Bestseller von Robert Harris in einen packenden Thriller in der besten Tradition Hitchcocks und Chabrols verwandelt, der völlig zu Recht in Berlin mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet wurde.

»Der Ghostwriter«. F/D/UK, 2010. 1 DVD, Arthaus. Sprachen: Deutsch, Englisch. Länge: ca. 123 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. Preis: ca. € 15,–.

8 Blickwinkel

Agent Thomas Barnes (Dennis Quaid) gehört zum persönlichen Sicherheitsstab des US-amerikanischen Präsidenten (William Hurt). Vor einem Jahr hat er mit seinem Körper eine Kugel abgefangen, die für den Präsidenten bestimmt war. Heute ist er den ersten Tag wieder im Einsatz, und es ist gleich eine gefährliche Situation zu meistern: Der Präsident nimmt Teil an der öffentlichen Abschlusskundgebung einer von ihm angeregten internationalen Anti-Terror-Initiative. Die Versammlung findet auf dem Hauptplatz des spanischen Salamanca statt.

Natürlich kommt es, wie es kommen muss: Nicht nur treffen zwei Schüsse den Präsidenten, sondern nur wenig später explodiert auf dem Platz auch noch eine Bombe. Einzelne Agenten nehmen die Verfolgung eines Verdächtigen auf, Thomas Barnes aber lässt sich von einem amerikanischen Nachrichten-Sender, der vor Ort berichtet, das Bildmaterial zeigen und macht dabei eine unglaubliche Entdeckung …

Der Reiz des Filmes liegt nicht nur in seiner mitreißend inszenierten Handlung und der hervorragenden Besetzung (u. a. Forest Whitaker, Bruce McGill, Sigourney Weaver) , sondern auch darin, dass die gut 20 Minuten vor und kurz nach der Explosion immer erneut aus wechselnder Perspektive gezeigt werden: der der Fernseh-Journalisten, des Agenten Barnes, eines amerikanischen Touristen, des Präsidenten und nicht zuletzt aus der der Attentäter. Regisseur Pete Travis hat mit seinem ersten Kinofilm gleich ein visuelles Meisterstück abgeliefert, das sich mit großen Vorbildern des Genres problemlos messen kann.

»8 Blickwinkel«. USA, 2008. DVD, Sony. Sprachen: Deutsch, Englisch. Extras: Kommentar des Regisseurs; Making-of; Trailer. Länge: ca. 86 Minuten. FSK: ab 12 Jahren. Preis: ca. 10,– €.