George Falconer (Colin Firth) ist in der 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ein Englisch-Professor an der Universität von Los Angeles. Er stammt aus England und ist so englisch-bürgerlich, wie sich Amerikaner einen englischen Professor nur vorstellen können: stets gut gekleidet, immer höflich und zuvorkommend zu seinen Nachbarn, geschätzt von seinen Kollegen und Studenten. Nur verheiratet ist er nicht, aber das kann man einem Gelehrten durchaus nachsehen. Doch das nach außen hin perfekte Leben George Falconers hat eine Seite, die er verborgen hält: Er ist homosexuell. Als Jim (Matthew Goode), der Mann, den er liebt, bei einem Autounfall ums Leben kommt, wird George mit der Trauer und der Einsamkeit nicht fertig. Er beschließt, sich das Leben zu nehmen.
Der Film zeigt den Tag, der der letzte in Georges Leben sein soll. Er räumt sein Büro auf, bringt seine finanziellen Angelegenheit in Ordnung und trifft sich ein letztes Mal mit seiner einzigen wirklichen Vertrauten Charlie (Julianne Moore), mit der er in jungen Jahren eine kurze Beziehung hatte. Doch was er nicht einplanen kann, ist die Bekanntschaft mit Kenny (Nicholas Hoult), einem seiner Studenten, der ihm eine Freundschaft förmlich aufdrängt …
Regisseur Tom Ford hat den Roman Christopher Isherwoods (1904–1986) zu einem beeindruckenden Bild der Stimmung der 60er Jahre verdichtet. Oscar-Preisträger Colin Firth vermittelt die bürgerliche Enge, an die George sich anpasst und hinter der er sich verbirgt, nahezu ausschließlich durch seine Mimik und Körpersprache. Ein Bild für Bild beeindruckender Film!
»A Single Man«. USA 2009. 1 DVD, Universum. Sprachen: Deutsch, Englisch. Länge: ca. 96 Minuten. Extras: Audio-Kommentar des Regisseurs, Making-of, Interviews. FSK: ab 12 Jahren. Preis: ca. € 7,–.
Colin Firth gefällt mir immer besser: In diesem Film spricht er nicht viel, aber seine Mimik ist genial. All das Existentielle, Traurige kann man in seinem Gesicht erkennen. Ein sehr dichter Film, der mir nahe ging, ohne sentimental zu sein. Sehr zu empfehlen!