Alles, was wir geben mussten

Kathy, Ruth und Tommy wachsen Ende der 70-er Jahren als Waisen in einem ländlich gelegenen Kinderheim in England auf. Ihre Kindheit von Armut und Disziplin geprägt, aber abgesehen davon scheinen sie nicht wirklich unglücklich zu sein. Zwischen Kathy und Tommy entwickelt sich eine Freundschaft, aber Ruth, ängstlich allein gelassen zu werden, drängt sich in diese Freundschaft hinein, und in der Pubertät beginnt sie eine Beziehung mit Tommy, die Kathy isoliert zurücklässt.

Doch das ist nicht das wahre Drama dieser Kindheit: Wie die Kinder und die Zuschauer erst peu à peu erfahren, ist das Kinderheim kein gewöhnliches und seine Bewohner sind keine gewöhnlichen Kinder. Sie sind alle geklont worden, und ihr kurzes Leben dient einzig dem Zweck, anderen als Organspender zur Verfügung zu stehen. So erleben sie eine kurze Jugend auf dem Land, bevor sie alt genug sind, um dann in wenigen Jahren in einigen rasch aufeinander folgenden Operationen »geerntet« zu werden.

Kathy arbeitet in dieser Zeit als Betreuerin für andere ihrer Leidensgefährten und findet in dieser Zeit zuerst Ruth und dann auch Tommy wieder. Endlich können die beiden ihre Liebe zueinander leben …

Regisseur Mark Romanek (»One Hour Photo«) hat den Bestseller von Kazuo Ishiguro mit einer wundervollen Besetzung (Keira Knightley, Carey Mulligan und Andrew Garfield) in einen berührenden, zutiefst traurigen Film verwandelt, der auf jede Aufgeregtheit verzichtet und die Gefahr einer möglichen neuen Sklaverei zum Wohle der Menschheit in all ihrer Unmenschlichkeit darstellt. Sehenswert!

»Alles, was wir geben mussten«. UK/USA, 2010. 1 DVD, 20th Century Fox. Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch. Länge: ca. 99 Minuten. Extras: Making-of, Stills. FSK: ab 12 Jahren. Preis: ca. € 14,–.