Happy-Go-Lucky

Poppy (Sally Hawkins), die eigentlich Pauline heißt, ist 30 Jahre alt und arbeitet als Grundschullehrerin im Norden Londons. Sie zeichnet sich durch eine nicht zu zerrüttende gute Laune aus: Nichts bringt sie wirklich aus der Fassung, allem gewinnt sie eine gute Seite ab.

So auch, als ihr eines Tages ihr Fahrrad gestohlen wird. Statt sich zu ärgern, ergreift sie die Chance, endlich das Autofahren zu lernen. Auf diese Weise macht sie die Bekanntschaft Scotts (Eddie Marsan), eines selbstständigen Fahrlehrers, der in so ziemlich allem das Gegenteil von Poppy darstellt: Er ist ein verkniffener, eigenbrötlerischer Rechthaber, der zudem noch zu Verschwörungstheorien neigt. Da sich Poppy in ihrer Fröhlichkeit von all dem aber unbeeindruckt zeigt, braucht es nur wenige Fahrstunden, bis sie Scott einerseits an den Rand der Verzweiflung gebracht hat, er sich andererseits aber in sie verliebt.

Zum Glück für Poppy lernt sie in derselben Zeit auch einen anderen Mann kennen: Nick (Jack MacGeachin) ist ein Sozialarbeiter, der an ihrer Schule arbeitet und dessen ruhige und gelassene Art einen anderen Gegenpol zu Poppys Aufgedrehtheit bildet. Als Scott eines Tages zufällig Nick kennenlernt und begreift, dass er und Poppy ein Paar sind, kommt es zum dramatisch-komischen Höhepunkt des Films.

Regisseur und Autor Mike Leigh hat mit Poppy eine ganz einmalige Figur geschaffen und Sally Hawkins hat für ihre Verkörperung zu Recht den Silbernen Bären der Berlinale 2008 erhalten.

»Happy-Go-Lucky«. Großbritannien, 2008. 1 DVD, Tobis/Universum. Sprachen: Deutsch, Englisch. Extras: Hörfilmfassung für Sehbehinderte, Featurettes, Interviews u.a.m. Länge: ca. 114 Minuten. FSK: ab 6 Jahren. Preis: ca. € 15,–.

2 Gedanken zu „Happy-Go-Lucky

  1. Diese Happy-Poppy ist mir beim ersten Anschauen wirklich auf die Nerven gegangen. Sie gehört zu der Sorte von Menschen, die morgens um 6 Uhr aufstehen, drei Minuten später den ersten Witz erzählen und laut lachend das Leben der anderen stören. Beim zweiten Anschauen habe ich die Qualität des Film erkannt. Poppy ist trotz ihrer lärmigen und immerwährenden guten Laune ein einfühlsamer Mensch. Sie versteht viel mehr, als ihr Auftreten vermuten lässt. Sally Hawkins hat das mir ihrer Schauspielkunst genial aus der Rolle herausgearbeitet und am Ende hätte ich gerne noch einen Happy-Film mit Poppy gesehen.

  2. Mich hat dieser Film etwas ratlos zurückgelassen, vielleicht, weil ich etwas ganz anderes erwartet hatte. Poppy hat mich in ihrer Überdrehtheit ziemlich genervt, dabei war sie mir durchaus sympathisch. Es gab auch einige Szenen in dem Film, die mich berührt haben, aber das Nervige hat doch überwogen. Außerdem habe ich die ganze Zeit noch auf irgendetwas (was, weiß ich auch nicht genau) gewartet, was dann nicht kam. Ich fand den Film, um mit Poppy zu sprechen „strange“

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