Herbert Rosendorfer, geb. 1934, ist einer der produktivsten deutschsprachigen Schriftsteller der Nachkriegszeit und das, obwohl er im Hauptberuf Jurist war und bis zu seiner Pensionierung 1997 als Amtsrichter in München und zuletzt in Naumburg tätig gewesen ist. Bereits 1969, noch als Gerichtsassessor in Bayreuth, veröffentlichte er seine ersten Bücher: Einen satirischen Stadtführer »Bayreuth für Anfänger«, den er unter Pseudonym erscheinen ließ, da er befürchtete in der Provinzstadt Bayreuth sonst einigen Anfeindungen ausgesetzt zu sein, und seinen ersten Roman »Der Ruinenbaumeister«. Seitdem erschienen mit großer Regelmäßigkeit Romane, Erzählungen und Sachbücher, aber auch einige Theaterstücke und Drehbücher für das deutsche Fernsehen. Seinen größten Erfolg dürfte er 1985 gehabt haben, als die Erzählung »Briefe in die chinesische Vergangenheit« sich zu seinem besten Verkaufserfolg entwickelte. Derzeit schreibt Herbert Rosendorfer an einer umfangreichen deutschen Geschichte, einer historischen Erzählung von einem Laien für Laien, von der bislang fünf Bände vorliegen.
»Der Ruinenbaumeister« nennt sich zwar Roman, ist im Wesentlichen aber eine Sammlung humorvoller, phantastischer und skurriler Erzählungen, die auf vielfältige und sonderbare Weise miteinander verknüpft und ineinander verwoben sind. Die Rahmenhandlung bildet eine Traumwelt, in der eine Gruppe von Menschen vor dem Weltuntergang in eine sonderbare Konstruktion, Zigarre genannte, fliehen muss. Dort verbringen sie scheinbar sorglos ihre Zeit damit, sich gegenseitig Geschichten und Träume zu erzählen. Ein phantasievolles Leseabenteuer, wie man es sonst nur selten findet.
Herbert Rosendorfer: Der Ruinenbaumeister. dtv 11391. ISBN: 978-3-423-11391-5. Preis: € 10,-.