Duddy Kravitz ist ein echter Tausendsassa: In der Schule der Schrecken seiner Lehrer, stellt er sich nach dem Schulabschluss rasch auf eigene Beine. Da ihm sein Großvater gepredigt hat, das Wichtigste sei der Besitz von Land, plant Duddy den Kauf eines Sees, an dem er Hotels und ein Ferienlager errichten will. Doch an Bargeld fehlt es, weshalb er auf den Plan verfällt, in der jüdischen Gemeinde von Montreal, der er entstammt, bei Bar-Mizwa-Feiern und Hochzeiten Filme zu drehen. Er gründet also kurzerhand eine Produktionsfirma; da er aber selbst keinerlei Ahnung hat, wie man Filme dreht, heuert er einen in Hollywood gescheiterten Regisseur an. Es wird Duddy später viel Mühe kosten, seinem ersten Kunden das »Meisterwerk« dieses Künstlers zu verkaufen. Aber das ist nicht die einzige Schwierigkeit, mit der sich Duddy herumschlägt: Seine Freundin ist mit ihm unzufrieden, sein Bruder will das Medizinstudium hinwerfen, sein Onkel ist krebskrank und dann wird er auch noch unfreiwillig als Drogenkurier missbraucht. Und immer ist das Geld knapp …
Autor Mordecai Richler (1931–2001) hatte mit »Die Lehrjahre des Duddy Kravitz« 1959 seinen Durchbruch in Kanada. Er ist einer der bekanntesten kanadischen Schriftsteller und war in seiner Heimat, besonders wegen seiner politischen Haltung, eine nicht unumstrittene Figur. Richler entstammt einer jüdischen Familie Montreals und verarbeitet in seinen Büchern viel von seinen persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen. »Die Lehrjahre des Duddy Kravitz« wurden 1974 mit Richard Dreyfuss in der Hauptrolle verfilmt.
Mordecai Richler: Die Lehrjahre des Duddy Kravitz. Aus dem Englischen von Silvia Morawetz. Fischer Taschenbuch 18074. ISBN: 978-3-596-18074-5. Preis: € 9,95.