Eine siebentägige Karibik-Kreuzfahrt auf einem Luxusliner stellt für viele Menschen einen der höchsten Urlaubsträume dar. Im März 1995 nahm der inzwischen verstorbene US-Schriftsteller David Foster Wallace (1962–2008), dessen Mammutroman »Unendlicher Spaß« in diesem Jahr in deutscher Übersetzung erschienen ist, im Auftrag des US-amerikanischen »Harper’s Magazine« an einer solchen Kreuzfahrt teil. Er hat darüber eine Artikelserie verfasst, die 1997 auch in einer Buchausgabe veröffentlicht wurde. Bereits der Titel »Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich« macht klar, dass die Reise bei Wallace nicht zu der vom Veranstalter versprochenen Entspannung geführt hat.
In sehr persönlicher Art und Weise beschreibt Wallace auf knapp 200 Seiten seine Erlebnisse von der Einschiffung in Florida bis zur »Celebrity Show« des letzten Tages. Seine präzisen Beobachtungen und seine pointierte Sprache erzeugen ein umwerfend komisches Bild dieser sieben Tage. Angefangen bei seinen fruchtlosen Versuchen, das Personal beim Aufräumen seiner Kabine zu überraschen, über sein misstrauisches Verhältnis zum Unterdruck-Toiletten-System des Schiffes, seinen Kämpfen mit den Stewards auf dem Sonnendeck bis hin zu seinen Kurzporträts von Mitreisenden, Offizieren und Animateuren trifft jeder Satz, jeder Vergleich den Nagel auf den Kopf. Und Wallace richtet zugleich immer auch einen ironischen Blick auf sich selbst.
Der Schauspieler Dietmar Bär hat diesen amüsanten Reisebericht in einer Produktion des Hessischen Rundfunks ungekürzt vorgelesen.
David Foster Wallace: Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich. Ungekürzte Lesung von Dietmar Bär. München: Der Hörverlag, 2004. 4 CDs mit zus. etwa 275 Minuten Laufzeit. Preis: ca. 15,– €.