Wir leben in einer sich ständig und immer schneller verändernden Welt. Das liegt nicht nur daran, dass ständig neue Erfindungen gemacht und neue Produkte auf den Markt geworfen werden, sondern auch daran, dass sich das wissenschaftliche Bild unserer Welt ununterbrochen fortentwickelt und wandelt. Wie vieles, von dem, was wir mühsam in der Schule gelernt haben, ist inzwischen längst veraltet und überholt? Und wer hat schon Zeit sich aus den unterschiedlichsten Quellen auf dem Laufenden zu halten?
Aber es ist schön, dass es einem nicht allein so geht: Dem US-amerikanischen Journalisten und Schriftsteller Bill Bryson, der als Verfasser von Reisebüchern bekannt geworden ist, wurde eines Tages bewusst, dass sein wissenschaftliches Weltbild bestenfalls als lückenhaft zu bezeichnen sei. Und so machte er sich auf, das zu ändern: Er las alle erreichbaren populärwissenschaftlichen Bücher, machte sich auf, um Wissenschaftler, Forscher und Entdecker in allen Teilen der Welt zu besuchen und zu befragen und schrieb schließlich »Eine kurze Geschichte von fast allem«. Diese mehr als 600 Seiten starke Darstellung des aktuellen naturwissenschaftlichen Weltbilds – Schwerpunkte liegen auf der Astronomie, Geologie, Biologie und Physik – ist von einem Laien für Laien geschrieben und das lesbarste und umfassendste allgemeinbildende Buch, das ich seit vielen Jahren in die Hände bekommen habe. Was es so faszinierend macht, ist, dass nicht nur erzählt wird, was alles wir schon wissen, sondern gleichrangig daneben auch, was alles wir noch nicht wissen, und wie eine beantwortete Frage gleich dutzendweise neue, unbeantwortete hervorbringt. Ein hoch spannendes Lesebuch!
Bill Bryson: Eine kurze Geschichte von fast allem. Goldmann Taschenbuch 46071. ISBN: 978-3-442-46071-7. Preis: € 9,95.