Am 20. Januar 1942 fand in einer Berliner Villa am Großen Wannsee auf Einladung und unter der Leitung von SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes, ein verhängnisvolles, geheimes Treffen von 14 führenden Entscheidungsträgern des 3. Reiches statt. Die später als Wannseekonferenz in die Geschichtsschreibung eingegangene Sitzung hatte nur einen einzigen Tagesordnungspunkt: die sogenannte Endlösung der Judenfrage, eine euphemistische Umschreibung für eines der größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts.
Zeitlich vorangegangen war der Angriff der Japaner auf den US-amerikanischen Marinestützpunkt in Pearl Harbour am 7. Dezember 1941, der daraus folgende Kriegseintritt der USA und die Kriegserklärung Deutschlands gegenüber den USA am 11. Dezember. Mit dieser Zuspitzung der Kriegslage verband Hitler den Plan, die Juden Europas systematisch und restlos umbringen zu lassen. Die Organisation dieses Massenmordens in die Wege zu leiten, war die Aufgabe der Wannseekonferenz.
Es hat sich ein einziges von ursprünglich 30 Exemplaren des Sitzungsprotokolls erhalten. Aus ihm erfahren wir detailliert, was an jenem 20. Januar besprochen und beschlossen worden ist. Der Regisseur Heinz Schirk hat 1984 im Auftrag des Bayerischen Rundfunks auf der Grundlage dieses Dokuments mit einer hervorragenden Besetzung eine minutiöse Rekonstruktion der Sitzung gedreht, die den Verlauf beinahe in Echtzeit wiedergibt. Es handelt sich um ein frühes Doku-Drama, das mit seiner Qualität auch für heutige Produktionen immer noch als Vorbild dienen kann.
»Die Wannseekonferenz«. D/AU, 1984. 1 DVD, Komplett-Media. Sprache: Deutsch. Länge: ca. 90 Minuten. FSK: Info-Programm. Preis: ca. € 18,–.