William Faulkner (1897-1962) bildet mit Ernest Hemingway und John Steinbeck ein Trio bedeutender US-amerikanischer Erzähler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts; alle drei wurden mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Von diesen dreien stammt nur William Faulkner aus den US-amerikanischen Südstaaten (er wurde in Mississippi geboren), und er hat seiner Heimat in seinem Werk ein Denkmal gesetzt. Die meisten seiner Geschichten spielen in dem von ihm erfundenen Yoknapatawpha County, eine Region, die in Deutschland etwa einem Landkreis entsprechen würde.
Einer der zahlreichen dort spielenden Romane ist das im Jahr 1932 erschienene Buch »Licht im August«. Faulkner erzählt darin parallel das Schicksal zahlreicher Personen, deren Wege sich alle in Jefferson, der Hauptstadt Yoknapatawpha Countys, kreuzen: Da ist zum Beispiel Lena Grove, die zu Fuß einen weiten Weg zurückgelegt hat, um den Vater ihres ungeborenen Kindes zu finden. Und da ist Joe Christmas, von dem keiner recht weiß, woher er stammt, und der in Jefferson einen schwunghaften, illegalen Handel mit Alkohol betreibt. Er lebt auf dem Grundstück Joanna Burdens, der letzten Tochter einer einst mächtigen Familie, die gegen die Sklaverei gekämpft hat. Nicht zu vergessen den ehrenwerten Reverend Hightower, der von seiner Gemeinde geschnitten wird, weil seine Frau eines unmoralischen Lebenswandels überführt wurde. Aus diesen und vielen weiteren Lebensgeschichten webt Faulkner ein dichtes Bild einander überschneidender Schicksale.
Der Rowohlt Verlag hat im 100. Jahr seines Bestehens diesen großen amerikanischen Roman neu übersetzen lassen.
William Faulkner: Licht im August. Deutsch v. Helmut Frielinghaus u. Susanne Höbel. Reinbek: Rowohlt, 2008. ISBN: 978-3-498-02068-2. Preis: € 19,90.