Wir schreiben das Jahr 1949. In New York lebt die noch weitgehend unbekannte Schriftstellerin Helene Hanff, die – wie viele Schriftsteller – auch eine leidenschaftliche Leserin ist. In New York aber findet sie die Bücher, die sie sucht (Klassiker der Antike und englische Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts), nicht oder nur in sehr teueren Ausgaben. Deshalb schreibt sie am 5. Oktober einen ersten Brief an das Londoner Antiquariat Marks & Co. in der Charing Cross Road, in der der Bücherfreund auch heute noch zahlreiche gute Antiquariate finden kann. 20 Tage später gibt Frank Doel, Angestellter bei Marks & Co., zwei der fünf gesuchten Bücher auf den Postweg nach New York.
Dies ist der Beginn einer erstaunlichen Freundschaft zwischen der US-amerikanischen Autorin und den Angestellten des Londoner Antiquariats. Als Helene Hanff kurze zeit später erfährt, dass die Engländer aufgrund der Kriegsfolgen immer noch in ärmlichsten Verhältnissen und von rationierten Lebensmitteln leben müssen, sendet sie spontan ein Lebensmittelpaket an ihre Buchhändler. Damit ist das Eis gebrochen, und aus der geschäftlichen Korrespondenz entwickelt sich Schritt für Schritt erst ein persönlicher Gedankenaustausch über Gott und die Welt und schließlich auch die Anteilnahme an familiären Ereignissen und Geschichten.
Helene Hanff und Frank Doel haben einander nie persönlich kennengelernt. Und nur die Briefe dieses schmalen Bändchens blieben als Zeugnis für ihre ganz außergewöhnliche Freundschaft erhalten. »84, Charing Cross Road« wurde, mit Anne Bancroft und Anthony Hopkins in den Hauptrollen, unter dem Titel »Zwischen den Zeilen« auch verfilmt.
Helene Hanff: 84, Charing Cross Road. Eine Freundschaft in Briefen. btb Taschenbuch 73129. ISBN: 978-3-442-73129-9. Preis: € 7,00.