Für manche Bücher ist es ein Glück, dass sie verfilmt werden. Ein solcher Fall ist »Alles ist erleuchtet« von Jonathan Safran Foer. Obwohl das Buch war in Amerika und Deutschland ein Verkaufserfolg war, darf bezweifelt werden, dass das Buch auch nur halb so oft gelesen wie verkauft wurde. Nachdem man aber den Film von Liev Schreiber gesehen hat, wird man sicherlich auch das Buch einmal in die Hand nehmen.
Held der Geschichte ist Jonathan Safran Foer selbst (Elijah Wood), der seit seiner Kindheit Gegenstände aus der Geschichte seiner eigenen Familie sammelt. Sein Großvater ist vor den Deutschen Truppen aus der Ukraine in die USA geflohen. Als Jonathans Großmutter stirbt, vermacht sie ihm ein Foto, das seinen Großvater auf einem Feld zeigt, neben ihm eine fremde Frau. Diese Frau trägt einen Bernsteinanhänger, den Jonathan aus dem Nachlass seines Großvaters besitzt.
Und so macht sich Jonathan in die Ukraine auf, um nach den Spuren seiner Vorfahren zu suchen. Dort trifft er auf Alexander Perchov (Oleksandr Choroshko), seinen Fremdenführer, mit dessen Großvater (Boris Leskin) und dem »Blindenhund« Sammy Davis Jr. Jr. er sich aufmacht, das Dorf seiner Vorfahren, Trachimbrod, zu suchen.
Die Reise wird für alle Beteiligten ein Abenteuer und eine überraschende Auseinandersetzung mit sich selbst und ihrer Vergangenheit. Liev Schreiber, der auch das Drehbuch geschrieben hat, hat diese bewegende Geschichte an Originalschauplätzen mit hinreißenden Bildern illustriert und der Soundtrack ergänzt die Bilder einfühlsam mit aktueller Musik aus der Ukraine. Ein Film, in dem Freude und Trauer gemischt sind, wie man es nur selten findet.
»Alles ist erleuchtet«. USA, 2005. DVD, Warner Indipendent Pictures. Länge: ca. 101 Minuten. Sprachen: Deutsch und Englisch. Extras: Nicht verwendete Szenen; Trailer. Preis: ca. € 8,–.
Ich habe den Roman sehr intensiv gelesen und schätze ihn sehr.
Wer sich mit dem Osteuropa-Thema beschäftigt, Geschichte, Kulturgeschichte, wer die Ukraine erfährt als Bühne für die großen zeitgeschichtlichen Erfahrungen, der wird das Buch schätzen.
Und gut lesbar ist es auf jeden Fall auch noch